Kräuter für jede Umgebung

Küche / Fensterbank

Frische Kräuter für die Küche, die sich drinnen besonders wohl fühlen.

Basilikum

Basilikum

Basilikum ist sehr kälteempfindlich und liebt gleichmässige Temperaturen. Auf der Fensterbank bekommt es den warmen und windgeschützten Platz, den es braucht. Wenn man Basilikum draussen anpflanzt, sollte man einen wind- und regengeschützten Standort wählen.

  • Licht: Heller Standort, aber keine direkte Mittagssonne.
  • Wasser: Regelmässig giessen; Staunässe vermeiden.
  • Besonderes: Basilikum wird in Indien als heilige Pflanze verehrt und in vielen Tempeln als Schutz vor bösen Geistern gepflanzt. Zudem enthalten seine ätherischen Öle entzündungshemmende und antibakterielle Stoffe, weshalb Basilikum traditionell als natürliches Heilmittel gegen Magenbeschwerden und Stress eingesetzt wird.
  • Verwendung: Perfekt für Pesto, Tomatensaucen, Salate oder Pizza.

Thymian

Thymian mag es zwar sonnig, jedoch ohne extreme Wetterschwankungen. Drinnen bleibt sein Aroma konstant intensiv, während er draussen durch starke Regenfälle oder Kälte leiden könnte.

  • Licht: Sonniger bis halbschattiger Standort.
  • Wasser: Mässig giessen; Erde darf zwischendurch antrocknen.
  • Besonderes: Thymian wurde in der Antike als natürliches Desinfektionsmittel genutzt. Die alten Ägypter verwendeten ihn zur Einbalsamierung von Mumien, weil seine ätherischen Öle antibakterielle Eigenschaften haben und Verwesung verlangsamen. Heute weiss man, dass Thymol, ein Bestandteil von Thymian, tatsächlich stark keimtötend wirkt. Deshalb findet man es oft in Mundspülungen oder Hustensäften.
  • Verwendung: Für Bratkartoffeln, Fleisch, Suppen und Eintöpfe.

Als Kübelpflanze auf Balkon/Terrasse

Kräuter, die sich gut in Töpfen kultivieren lassen, weil sie wenig Platz brauchen oder sich ausgepflanzt zu stark ausbreiten.

Minze

Minze

Minze verteidigt sich selbst, indem sie andere Pflanzen verdrängt. Sie bildet unterirdische Ausläufer (Rhizome), die sich schnell ausbreiten – oft so dominant, dass sie andere Pflanzen überwuchert. Im Kübel bleibt sie jedoch kompakt und kann sich nicht unkontrolliert ausbreiten.

  • Licht: Sonnig bis halbschattig.
  • Wasser: Regelmässig giessen; Staunässe vermeiden.
  • Besonderes: Minze hat eine natürliche Kühlwirkung, da ihr Hauptwirkstoff Menthol die Kälterezeptoren der Haut und Schleimhäute aktiviert – selbst ohne tatsächliche Temperaturveränderung. Deshalb fühlt sich Minze erfrischend an und wird in Zahnpasta, Kaugummi und Erkältungsbalsam verwendet.
  • Verwendung: Tee, Limonade, Desserts und Cocktails (Mojito).

Rosmarin

Rosmarin wurzelt nicht sehr tief und braucht nur wenig Platz. Im Kübel kann man ihn ausserdem bei starkem Frost ins Warme stellen.

  • Licht: Vollsonniger, warmer Standort.
  • Wasser: Wenig giessen; Erde zwischendurch abtrocknen lassen.
  • Besonderes: Rosmarin galt schon im antiken Griechenland als Gedächtnis-Booster, und moderne Studien bestätigen, dass sein Duft, insbesondere das enthaltene Cineol, die Konzentration steigert. Zudem halten seine ätherischen Öle Mücken, Fliegen und Motten fern, weshalb er oft in Gärten als natürlicher Schutz vor Insekten gepflanzt wird.
  • Verwendung: Perfekt für Kartoffeln, Fleischgerichte, Focaccia oder Kräuteröle.

Im Hochbeet

Im Hochbeet profitieren Kräuter von mehr Wurzelraum, schneller Erwärmung und gut durchlüfteter Erde. Trockenliebende Kräuter gedeihen hier besonders gut, da die Erde schnell austrocknet und Staunässe vermieden wird.

Oregano

Oregano

Oregano wächst eher in die Breite als in die Höhe und kann so gut als Randbepflanzung im Hochbeet dienen, ohne andere Pflanzen zu verdrängen. Zudem erwärmen sich Hochbeete schneller als normale Gartenbeete, was perfekt für wärmeliebende Kräuter wie Oregano ist.

  • Licht: Volle Sonne.
  • Wasser: Wenig giessen; Erde sollte zwischendurch antrocknen.
  • Gute Nachbarn: Oregano passt besonders gut zu Thymian, Rosmarin und Salbei, da sie ähnliche Standortbedingungen bevorzugen und sich gegenseitig im Wachstum fördern. Auch Gemüse wie Tomaten, Peperoni und Zucchetti profitieren von Oreganos intensiven Duftstoffen, die Schädlinge fernhalten kann.
  • Schlechte Nachbarn: Oregano verträgt sich schlecht mit Basilikum und Minze, da diese mehr Feuchtigkeit benötigen und sich mit Oreganos trockenheitsliebender Natur nicht gut ergänzen. Auch stark wuchernde Pflanzen wie Petersilie und Dill sind ungünstig, da sie ihm Licht und Platz nehmen.
  • Besonderes: Oregano wurde in der traditionellen Medizin als natürliches Antibiotikum genutzt, da er starke antibakterielle Eigenschaften hat – was auch erklärt, warum er in vielen mediterranen Gerichten verwendet wird, um Lebensmittel länger haltbar zu machen.
  • Verwendung: Für Pizza, Pastasaucen und Tomatengerichte. Unverzichtbar in der mediterranen Küche.

Bohnenkraut

Das Hochbeet bietet dem Bohnenkraut einen lockeren, warmen Boden. Zudem kann der Duft von Bohnenkraut Schädlinge wie Blattläuse oder Schnecken fernhalten, was es zu einem wertvollen Begleiter für Bohnen, Tomaten oder Kohl macht.

  • Licht: Sehr sonniger Standort.
  • Wasser: Sparsam giessen; trockene Böden bevorzugt.
  • Gute Nachbarn: Bohnenkraut passt besonders gut zu Bohnen, Erbsen und anderen Hülsenfrüchten, da es deren Aroma unterstützt und Schädlinge wie Blattläuse fernhalten kann. Auch Tomaten, Kohl, Zwiebeln und Karotten profitieren von Bohnenkraut, da es Schädlinge abschrecken und die Bodenqualität verbessern kann.
  • Schlechte Nachbarn: Bohnenkraut verträgt sich schlecht mit Gurken und Kopfsalat, da diese mehr Feuchtigkeit benötigen und das trockene, warme Klima bevorzugende Bohnenkraut darunter leiden kann. Auch Fenchel und Basilikum sind ungünstige Nachbarn, da sie um Nährstoffe konkurrieren und sich im Wachstum gegenseitig beeinträchtigen.
  • Besonderes: Bohnenkraut wurde früher nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilpflanze gegen Blähungen und Magenbeschwerden genutzt – daher kommt auch die klassische Kombination mit Bohnen, da es deren blähende Wirkung abmildert.
  • Verwendung: Passt hervorragend zu Hülsenfrüchten, Eintöpfen und Gemüsepfannen. Dank seinem pfeffrigen, würzigen Geschmack in vielen Balkangerichten beliebt.

Majoran

Majoran eignet sich besonders gut für Hochbeete, da er trockene, gut durchlässige Böden bevorzugt und mit der schnelleren Erwärmung des Hochbeets optimal gedeiht. Zudem wächst er kompakt und buschig, sodass er wenig Platz benötigt und sich gut mit anderen Kräutern kombinieren lässt.

  • Licht: Volle Sonne.
  • Wasser: Mässig giessen; leichte Trockenphasen sind okay.
  • Gute Nachbarn: Majoran passt gut zu Thymian, Oregano und Salbei, da sie ähnliche Standortbedingungen bevorzugen und wenig Wasser benötigen. Auch Möhren, Kohl und Zwiebeln sind gute Nachbarn, da Majoran deren Aroma verstärken kann und mit seinen ätherischen Ölen Schädlinge fernhalten kann.
  • Schlechte Nachbarn: Majoran verträgt sich schlecht mit Basilikum, Minze und Petersilie, da diese mehr Feuchtigkeit benötigen und ihm Konkurrenz um Platz und Nährstoffe machen. Auch Gurken und Kopfsalat sind ungünstige Nachbarn, da sie einen feuchteren Boden bevorzugen, während Majoran trockene, gut durchlässige Erde liebt.
  • Besonderes: Majoran wurde im Mittelalter als Heilpflanze gegen Melancholie genutzt, da man glaubte, sein Duft hebe die Stimmung. Zudem ist er eng mit Oregano verwandt, enthält aber mehr ätherische Öle, was ihm ein intensiveres Aroma verleiht – deshalb ist er als „Wurstkraut“ in der traditionellen Wurstherstellung so beliebt. Sein würziger Geschmack passt perfekt zu Fleisch und fördert die Verdauung, also perfekt für deftige Speisen.
  • Verwendung: Für Eintöpfe, Suppen, Kartoffelgerichte, Würste.

Im Garten an der Südseite

Die Südseite bietet viel direkte Sonne und Wärme – ideal für Kräuter, die trockene, sonnige Bedingungen lieben.

Salbei

Salbei

Salbei kommt gut mit intensiver Sonne und trockenem Boden zurecht, weshalb ein Platz an der Südseite optimal ist.

  • Licht: Sehr sonniger Standort.
  • Wasser: Wenig giessen; durchlässiger Boden ist wichtig.
  • Gute Nachbarn: Salbei passt besonders gut zu Rosmarin, Thymian und Oregano, da sie ähnliche trockene, gut durchlässige Böden bevorzugen. Auch Kohl, Karotten und Erdbeeren profitieren von Salbei, da sein intensiver Duft Schädlinge wie Kohlweisslinge und Blattläuse fernhalten kann.
  • Schlechte Nachbarn: Salbei verträgt sich schlecht mit Basilikum, Petersilie und Minze, da diese mehr Feuchtigkeit benötigen und einen nährstoffreicheren Boden bevorzugen. Auch Gurken und Zucchetti sind ungünstige Nachbarn, da sie viel Wasser brauchen, während Salbei trockene Standorte liebt.
  • Besonderes: Der Name Salbei stammt vom lateinischen Wort „salvare“, was „heilen“ bedeutet. Schon im Mittelalter galt er als Allheilmittel, und eine alte Redensart besagt: „Warum soll ein Mensch sterben, in dessen Garten Salbei wächst?“ Tatsächlich hat Salbei antibakterielle Eigenschaften und wird bis heute bei Halsschmerzen und Entzündungen verwendet!
  • Verwendung: Perfekt für Fleisch-, Pasta- und Buttergerichte (z. B. Salbeibutter).

Estragon

Estragon braucht viel Sonne und trockene Böden. An der Südseite entwickelt er sein fein-würziges Aroma optimal.

  • Licht: Volle Sonne.
  • Wasser: Sparsam giessen; Drainage beugt Wurzelfäule vor.
  • Gute Nachbarn: Estragon passt gut zu Thymian, Salbei und Schnittlauch, da sie ähnliche Bodenbedingungen mögen und wenig Wasser benötigen. Auch Tomaten, Karotten und Peperoni sind ideale Nachbarn, da Estragon mit seinen ätherischen Ölen Schädlinge fernhalten und das Aroma der Pflanzen unterstützen kann.
  • Schlechte Nachbarn: Estragon verträgt sich schlecht mit Basilikum, Minze und Petersilie, da diese mehr Feuchtigkeit benötigen und den Boden anders beanspruchen. Auch Gurken und Zucchetti sind ungünstige Nachbarn, da sie viel Wasser brauchen, während Estragon trockene, gut durchlässige Böden bevorzugt.
  • Besonderes: Estragon enthält ätherische Öle wie Estragol, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken. In der traditionellen Heilkunde wurde Estragon deshalb gegen Schlangenbisse, Insektenstiche und Verdauungsprobleme eingesetzt. Wissenschaftlich belegt ist jedoch nur seine verdauungsfördernde Wirkung.
  • Verwendung: Passt zu Geflügel, Spargeln, Saucen, Dressings und Kräuterbutter. Ein Klassiker in der französischen Küche (Sauce Béarnaise)

Im Garten an der Nordseite

Hier ist die direkte Sonneneinstrahlung geringer – ideal für Kräuter, die moderate Lichtverhältnisse und feuchtere Bedingungen mögen.

Petersilie

Petersilie

Petersilie verträgt keine extreme Mittagshitze. Im halbschattigen bis sonnigen Nordbereich bleibt sie vital und bildet viele frische Blätter.

  • Licht: Halbschattig bis sonnig, aber ohne pralle Mittagssonne.
  • Wasser: Regelmässig giessen; Boden gleichmässig feucht halten.
  • Gute Nachbarn: Schnittlauch, Dill und Kerbel passen gut zu Petersilie, da sie ähnliche Bodenansprüche haben und sich im Wachstum nicht behindern. Auch Salat, Spinat und Radieschen sind ideale Nachbarn, da sie den gleichen feuchten, nährstoffreichen Boden bevorzugen und sich nicht gegenseitig verdrängen.
  • Schlechte Nachbarn: Petersilie verträgt sich schlecht mit Minze, Thymian und Rosmarin, da diese trockene, durchlässige Böden bevorzugen, während Petersilie feuchtere Bedingungen liebt. Auch Kopfsalat und Sellerie sind ungünstige Nachbarn, da sie um Nährstoffe konkurrieren und das Wachstum der Petersilie hemmen können.
  • Besonderes: Petersilie enthält extrem viel Vitamin C – tatsächlich mehr als Zitronen –, weshalb sie früher als Heilpflanze gegen Skorbut eingesetzt wurde. Glatte Petersilie schmeckt intensiver als krause.
  • Verwendung: Suppen, Saucen, Salate, Kräuterquark.

Bärlauch

Bärlauch fühlt sich in kühleren, feuchten und leicht schattigen Bereichen besonders wohl.

  • Licht: Halbschatten.
  • Wasser: Boden feucht halten, aber keine Staunässe.
  • Gute Nachbarn: Besonders gut zu Bärlauch passen Waldmeister, Farne und Maiglöckchen, da sie ähnliche Bodenverhältnisse bevorzugen. Auch Hosta (Funkien), Beinwell und Buschwindröschen sind ideale Begleiter, da sie den feuchten Boden schützen und das Mikroklima verbessern.
  • Schlechte Nachbarn: Bärlauch verträgt sich schlecht mit sonnenliebenden Kräutern wie Rosmarin, Thymian und Oregano, da diese trockene, gut durchlässige Böden bevorzugen. Auch Minze und Zitronenmelisse sind ungünstige Nachbarn, da sie stark wuchern und dem Bärlauch Platz und Nährstoffe wegnehmen können.
  • Besonderes: Bärlauch enthält sogar noch mehr gesunde Schwefelverbindungen als sein Verwandter, Knoblauch. Diese Stoffe fördern die Entgiftung des Körpers, stärken das Immunsystem und können sogar helfen, den Blutdruck zu regulieren – ganz ohne den starken Knoblauchgeruch nach dem Verzehr.
  • Verwendung: Pesto, Suppen, Saucen oder Kräuterbutter.

Schnittlauch

Schnittlauch mag gemässigte Sonne und ausreichend Feuchtigkeit. An der Nordseite bleibt er vor intensiver Hitze geschützt
und bildet laufend frische Halme.

  • Licht: Halbschattig bis sonnig, keine extreme Mittagshitze.
  • Wasser: Regelmässig giessen; Boden leicht feucht halten.
  • Gute Nachbarn: Schnittlauch passt gut zu Petersilie, Kerbel und Dill, da sie ähnliche Boden- und Lichtverhältnisse bevorzugen. Auch Salat, Spinat und Radieschen sind ideale Nachbarn, da sie feuchte, nährstoffreiche Böden mögen und sich nicht gegenseitig verdrängen.
  • Schlechte Nachbarn: Schnittlauch verträgt sich schlecht mit Thymian, Rosmarin und Oregano, da diese trockene, sonnige Standorte bevorzugen und nicht die feuchte, nährstoffreiche Erde mögen, die Schnittlauch benötigt. Auch Bohnen und Erbsen sind ungünstige Nachbarn, da sie sich im Wachstum gegenseitig behindern können.
  • Besonderes: Schnittlauch gehört zur gleichen Pflanzenfamilie wie Zwiebeln und Knoblauch, enthält aber keine Schwefelverbindungen, die Mundgeruch verursachen. Dafür steckt er voller Vitamin C und Eisen, weshalb er früher als natürliches Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit und Blutarmut genutzt wurde.
  • Verwendung: Frisch gehackt auf Eierspeisen, Salaten, Quark und Suppen. Die violetten Blüten sind essbar!

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